Welcher Bohrer ist der richtige?

Was ist ein Betonbohrer?

Während ein Bohrer bei Materialien wie Metall, Kunststoff und Holz Schicht für Schicht schneidet, ist dies jedoch bei Beton nicht möglich. Grundsätzlich gilt hierbei: es wird ein Bohrhammer* oder eine Schlagbohrmaschine* benötigt.

Stein- und Betonbohrer haben eine Dachspitze, in welcher ein Hartmetallplättchen eingearbeitet ist. Dieses kann auch angeschliffen sein. Beim Bohrvorgang wird dann das Material durch Zermahlen oder Zertrümmern des Werkstoffs abgetragen. Über die Bohrspirale wird dann der Staub aus dem Bohrloch transportiert.

Betonbohrerspitze
Spitze eines Betonbohrers

Erkennungsmerkmal: Zu erkennen ist der Bohrer an der keilförmigen flachen Spitze, die breiter als der lange Schaft ist.

Standard-Steinbohrer: Diese Bohrer haben ein nicht angeschliffenes Metallplättchen und sind vom verwendeten Werkzeugstahl für Schlagbohrmaschinen vorgesehen (leistungsstarke Borhämmer haben meist eine zu große Belastung und zu hohe Kräfte für diese Bohrer). Verwendungszweck: Mauerstein, universell Steine

Geschliffene-Steinbohrer (auch Karat-Bohrer): Dieser Bohrer wird oft ohne Schlagbohrfunktion genutzt, da das Material und der Bohrer sonst zu Schaden kommen könnten. Verwendungszweck: Fliesen, Steingut, weiches Gestein

Betonbohrer: Der Betonbohrer besteht aus speziell vergüteten Stahl und sehr robuster Bestückung an der Bohrspitze Der Betonbohrer ist auf den Härteeinsatz im Bohrhammer ausgelegt. Für extreme Anforderung gibt es hier viele Sonderformen mit modifizierten Spitzen. Außerdem gibt es es hier unterschiede bei den Bohrschaft der Bohrer. Es gibt nämlich genormte Längsnuten für die Bohreraufnahme (SDSplus oder SDSmax). Verwendungszweck: hartes Gestein, Beton

Die meistverkauften Bohrer für Beton und Mauerwerk:


Eigenschaften eines Holzbohrers

Der Holzbohrer* hat keine Dachspitze und ist leicht an seiner Zentrierspitze zu erkennen. Die zerspanend arbeitenden Schneiden sind außen nach oben gezogen und verhindern in Zusammenarbeit mit der Zentrierspitze ein splittern des Werkstoffes. Der Holzbohrer* darf nur für das Bohren in Holz genutzt werden. Selbst eine kurze Bearbeitung von anderen Materialien kann schon zu Schäden des Bohrers führen. Verwendungszweck: Holz

Zentrierspitze eines Holzbohrers
Zentrierspitze eines Holzbohrers

Woran erkennt man einen Metallbohrer

Auch Metallbohrer* arbeiten mit einer zerspanenden Schneide. Sie haben jedoch im Gegensatz zu den Holzbohrern keine Zentrierspitze. Diese würde beim Arbeiten mit Metall schnell abbrechen. Die Form und das Material des Metallbohrers sind speziell für die Bearbeitung von Metall ausgelegt. Sie bestehen nämlich aus Schnellarbeitsstahl (HSS), welcher sich durch große Härte, Wärme- und Verschleißfestigkeit auszeichnet. Verwendungszweck: Eisen, Stahl, Kupfer, Messing, Aluminium, Kunststoff

Metallbohrer
HSS-Metallbohrer

HSS-Bohrer

Die vorher schon benannten HSS-Bohrer können in drei Kategorien unterteilt werden.

Typ N (Normalspirale): Verwendung für Baustähle, NE-Metalle (Nichteisenmetalle), Gusseisen

Typ H (langgezogene Spirale): Verwendung für harte und zäh-harte Materialien wie Stahl, Hartkunststoff, Schichtpressstoff, Plexiglas

Typ W (enge Spirale): Verwendung für langspanende weiche Werkstoffe wie Aluminium, Kupfer, Kunststoff, Hartholz, Spanplatte

HSS-Bohrer, welche titanbeschichtet oder kobaltvergütet sind, haben eine längere Haltbarkeit und sind Hitzebeständiger. Dies wiegt den teureren Anschaffungspreis häufig wieder auf.


Übersicht: Eignung der Bohrer

BetonMauerwerkKunststoffFliesenHolzStahlNE-MetallAluminium
Steinbohrer
geschliffen
0❌❌❌❌❌❌❌❌
Steinbohrer
Standard
0✅✅❌❌0❌❌❌❌❌❌❌❌
Betonbohrer✅✅✅✅❌❌❌❌❌❌❌❌❌❌
HSS-N❌❌❌❌0❌❌0✅✅✅✅
HSS-H❌❌❌❌✅✅❌❌0✅✅✅✅
HSS-W❌❌❌❌✅✅❌❌0✅✅
Holzbohrer❌❌❌❌❌❌❌❌✅✅❌❌❌❌❌❌
Fliesenbohrer❌❌❌❌0✅✅❌❌❌❌❌❌❌❌
Universal❌❌000

✅✅=gut geeignet ✅=geeignet 0=bedingt geeignet ❌=nicht zu empfehlen ❌❌=nicht möglich


Sonderbohrer

Fliesen-, Diamantfliesen-, Forstner-, Kunst und Stufenbohrer
Fliesen-, Diamantfliesen-, Forstner-, Kunst und Stufenbohrer

Fliesenbohrer*: Diese Bohrer sind darauf ausgelegt, mit ihrer scharfen Schneide die Glasur der Fliese zu durchdringen. Dabei entwickelt sich oft viel Wärme, weshalb auch häufig mit Kühlmittel und Kühlpausen gearbeitet wird. Fliesenbohrer haben oft eine Pfeilförmige Spitze. Sie haben leider eine relativ geringe Haltbarkeit, sollten jedoch eingesetzt werden, um das springen einer Fliese zu vermeiden. Es gibt auch Varianten mit einer Diamantspitze.

Forstnerbohrer*: Hier handelt es sich um einen speziellen Bohrer, der zur Bearbeitung von Holzwerkstoffen benutzt wird. Auch dieser Bohrer besitzt eine Zentrierspitze und zwei Spanabheber. Er wird dazu benutzt Bohrungen mit einem großen Durchmesser durchzuführen.

Kunstbohrer: Dieser Bohrer ähnelt dem Forstnerbohrer sehr stark und ist auch für die Bearbeitung von Holz geeignet. Der Unterschied ist jedoch, dass dieser Bohrer keine Zentrierspitze und wesentlich kleinere Vorschneiden besitzt. Daher hat er zwar bessere Spanungseigenschaften, ist jedoch schwieriger zu führen. Somit ist er besser für den stationären Einsatz geeignet.

Stufenbohrer*: Stufenbohrer sind ideal für die Blechbearbeitung und eignen sich für die Zerspanung vieler Industriewerkstoffe. Der Spitzenwinkel und die Ausspitzung sorgen für eine leichte Zentrierung und ein leichtes Anbohren des Werkstücks. Danach greifen die zwei bis drei Schneiden und der Span wird über das Nutprofil abgeführt.

Mit dem Bohrer kann in einem Arbeitsgang ein Blech angebohrt, aufgebohrt und entgratet werden. Bei der Zerspanung von Metallen kann durch Schneidspray oder Schneidpaste der Verschleiß des Bohrers stark reduziert werden.

Es gibt viele unterschiedliche Ausführungen des Stufenbohrers in den Werkzeugstählen HSS, HSS-Co5 und den Beschichtungen TiN und TiAlN. Verwendungszweck: Edelstahlbleche, Holz, Nichteisen-Metalle, thermoplastische und duroplastische Kunststoffe, alles gängigen Stahlbleche bis zu einer Dicke von 4,0mm


Was ist ein Bohrer mit Versenker?

Kegelsenker
Kegelsenker

Ein Bohrer mit Versenker* führt dazu, dass beim Bohren in z.B. Holz das Bohrloch dabei entgratet wird. Durch diese Senkung kann dann eine Schraube so hineingedreht werden, dass der Schraubenkopf bündig mit der Oberfläche abschließt. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten. Denn eine zu tief gesenkte Bohrung führt zu einer zu tief gesetzten Schraube. Je nach Art der Benötigten Versenkung gibt es auch unterschiedliche Versenker:

Es gibt Kegelsenker, Flachsenker, Zapfensenker und Aufstecksenker (ein Arbeitsgang möglich)

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