Heizkörper lackieren – so erstrahlt Ihre Heizung in neuem Glanz

Das bekannte Problem: Die Wohnung soll auf Vordermann gebracht werden, also beginnt man sie zu Streichen. Doch was kommt denn da zum Vorschein? Über die Jahre glänzen nicht nur die Wände nicht mehr in weiß, sondern auch die Heizkörper sind vergilbt oder sogar angerostet.

Doch nicht immer muss hier ein neuer Heizkörper gekauft werden. Durch das Lackieren kann die Heizung in neuem Glanz erscheinen und man kann so eine Menge Geld sparen.


Zunächst die Analyse des Ist-Zustands

Vor dem Beginn der Arbeiten, sollte der Heizkörper genau inspiziert werden. Sie sollten sicherstellen, dass es keine undichten Stellen gibt oder sich gefährlicher Rost angesetzt hat. Falls dies der Fall ist muss leider doch ein neuer Heizkörper her. Rostige Stellen sind nämlich häufig noch unter dem Lack sichtbar und können sich auch dort noch weiter ausbreiten.

Handelt es sich jedoch nur um Verfärbungen oder sehr leichten oberflächlichen Rost, so kann schon mit leichtem Arbeitseinsatz und wenigen Kosten der Heizkörper wie neu aussehen.

TIPP

Falls das notwendige Know-how fehlt, wie man einen Heizkörper demontiert, sollte mit dem Heizkörper an der Wand gearbeitet werden. Es könnten sonst größere Schäden entstehen.

Oder schauen Sie hier.


Notwendige Materialien

  • Schutzfolie oder Abdeckvlies und Malerkrepp
  • Eimer, Putzzeug (Schwamm, Haushaltsreiniger)
  • Drahtbürste und/oder feines Schleifpapier
  • Lackrolle und Pinsel
  • passender Lack oder Sprühlack
  • evtl. Rostschutzgrund
  • Atemschutz bei Sprühlack

Vorbereitung für den Anstrich

Ankleben der Wand und des Bodens

Zunächst sollte die Umgebung des Heizkörpers vor Lackspritzern und Feuchtigkeit geschützt werden. Insbesondere bei der Bearbeitung mit Sprühlack. Dafür sollten Sie Schutzfolie oder Abdeckvlies nutzen und dieses mit Hilfe von z.B. Malerkrepp an der Wand und Fußleiste fixieren.

Gibt es rostige Stellen, können diese mit Schleifpapier mittlerer Körnung bearbeitet werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel unversehrtes Metall mit abgetragen wird. Die angerosteten Stellen sollten dann vor dem Lackieren am besten mit Rostschutzgrund vorbehandelt werden, um weiteren Rost zu verhindern.

Der Rest des Heizkörpers müssen Sie vor dem Lackieren abgeschleifen, um einen guten Halt des Lacks zu gewährleisten. Dabei sollte mit Schleifpapier leichter Körnung gearbeitet werden. Der alte Lack muss dabei nicht entfernt werden. Es geht eher darum, dass die Oberfläche leicht angeraut ist.

Nach dem Anrauen folgt die gründliche Reinigung des Heizkörpers. Alle Staub- und Schmutzreste müssen Sie entfernen, da man sie sonst durch den neuen Lack sehen würde. Mit Haushaltsreiniger und Schwamm sollte dies keine Probleme darstellen.

Danach werden alle Anschlüsse, Ventile und Thermostat mit Malerkrepp abgeklebt, um unschöne Spritzflecken zu vermeiden.

Übersicht Vorbereitung:

  • Umgebung schützen
  • Rost entfernen
  • Anschleifen
  • Reinigen
  • Ventile ankleben
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Zwei kostengünstige Varianten zum Anschleifen der Heizkörper (Für Details Bilder klicken)*.

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Lackieren

Streichen:

Mit den Lackierarbeiten beginnen Sie an den Anschlussstellen. Diese sind oft schwer zu erreichen und müssen mit einem Pinsel gestrichen werden (Pinsel mit Kunststoffborsten bei Acryllack, Pinsel mit Naturborsten für Alkydharzlacke). Große Flächen können hingegen sehr leicht mit einer flusenfreien kurzflorigen Rolle aus Polyesterfasern gestrichen werden.

Da Heizkörper Temperaturen von 40 bis 60 Grad Celsius erreichen können, ist bei der Lackwahl auf die Hitzebeständigkeit des Lacks zu achten. Wird hier zum falschen Lack gegriffen, vergilbt dieser sehr schnell. Häufig wir Hitzebeständiger Lack direkt als Heizkörper-Lack im Baumarkt verkauft.

Der Lack sollte deckend, aber dünn aufgetragen werden und zudem sollte mit dem Pinsel stets von oben nach unten gearbeitet werden. So können sie herablaufende Lacknasen verstreichen. Diese können aber eigentlich nicht entstehen, wenn mit dem Pinsel oder der Rolle nur sparsam Lack aufgenommen wird.

Übersicht Streichen:

  • Beginn an Anschlussstellen mit dem Pinsel
  • Große Flächen mit der Rolle
  • Stets von oben nach unten Arbeiten
  • Deckend und dünn auftragen
  • Hitzebeständigen Lack verwenden

Sprühen:

Entscheidet man sich für Sprühlack, so unterscheidet sich die Vorbereitung nicht vom Streichen. Auch beim Sprühen muss der passende Heizkörpersprühlack verwendet werden bzw. auf die Hitzebeständigkeit des Lacks geachtet werden. Wichtig bei der Arbeit mit dem Sprühlack ist die Verwendung einer passenden Atemschutzmaske, da das Einatmen der Lackpartikel sehr schlecht für die Gesundheit ist.

Das eigentliche Sprühen erfolgt dann in einem Abstand von ca. 20cm. Es wird immer mit der Kreuztechnik gearbeitet. Sie wechseln also immer zwischen der vertikalen, horizontalen und diagonalen Richtung. Dabei sollten Sie sich immer vergewissern, dass der Lack gleichmäßig aufgelegt wird.

Übersicht Sprühen:

Streichen oder Sprühen:

Die Sprühtechnik verspricht eine kürzere Bearbeitungszeit, eine gleichmäßigere Abdeckung an den schwer erreichbaren Stellen und macht es leichter die Lackschicht sehr dünn aufzutragen. Aufgrund der feinen Lackpartikel erfordert diese Lackiertechnik jedoch eine gründlichere Vorarbeit, da die Umgebung gut geschützt sein sollte. Zusätzlich ist hier der Atemschutz notwendig. Es ist von dem jeweiligen handwerklichen Geschick und den persönlichen Vorlieben abhängig, für welche Variante man sich entscheidet.

Wichtig ist jedoch bei beiden Varianten, dass der Lack gleichmäßig und so dünn wie möglich aufgetragen wird und die Wärmeleitfähigkeit des Heizkörpers nicht beeinträchtigt.


Welcher Lack? – Acryl oder Alkyd?

Es kann grundsätzlich sowohl Acryllack sowie auch ein lösemittelhaltiger Alkydharzlack verwendet werden. Der Vorteil des Acryllacks ist jedoch, dass er wasserbassiert ist. Daher ist er besser für die Umwelt und geruchs-neutraler. Zusätzlich ist er länger farbecht und vergilbt somit langsamer.

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